Frauen-Derby BVB gegen Schalke elektrisiert Fans: "Das pusht wahnsinnig"
Ein Frauen-Derby elektrisiert den Ruhrpott. BVB-Kapitänin Marie Grothe und Schalke-Torjägerin Jennifer Moses sprechen über das Topspiel der Westfalenliga.
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Spielt heute für Regionalligist Hessen Kassel: der 28-jährige Sergej Evljuskin. [Foto: Imago]
Dass das Buch „Eigentlich wäre ich jetzt Weltmeister“ nicht in einem klassischen Happy End mündet, lässt sich schon am Titel ablesen. Sergej Evljuskin, Defensivspieler des Südwest-Regionalligisten KSV Hessen Kassel in der 4. Liga und Protagonist des Buches, ist trotzdem nicht unzufrieden. Dabei war dem 28-Jährigen einst eine große Fußballerkarriere vorhergesagt worden. Als einziger Spieler neben Mario Götze erhielt er gleich zweimal vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) die Fritz-Walter-Medaille in Gold als bester Spieler seines Jahrgangs. Er war Kapitän der späteren Weltmeister Mesut Özil, Benedikt Höwedes und Jerome Boateng in diversen Junioren-Nationalmannschaften, spielte für den Bundesligisten VfL Wolfsburg. Der große Durchbruch gelang ihm dennoch nicht. Gemeinsam mit Autor Christof Dörr erzählt Evljuskin seine Geschichte in einem 237-seitigen Buch, das am morgigen Freitag vorgestellt wird.
"Vielleicht muss ich mich auch an die eigene Nase fassen, weil ich mit einem Vereinswechsel zu lange gezögert habe. Vielleicht war es aber auch meine persönliche Einstellung, besonders meine Bescheidenheit, die mir im Weg stand"
Im aktuellen FUSSBALL.DE -Interview der Woche spricht Sergej Evljuskin mit Mitarbeiter Thomas Ziehn über die Entstehungsphase, seinen persönlichen Eindruck vom fertigen Buch und die ersten Reaktionen aus seinem Umfeld.
FUSSBALL.DE: Am Freitag wird Ihr Buch „Eigentlich wäre ich jetzt Weltmeister“ offiziell vorgestellt. Aufgeregt, Herr Evljuskin?
Sergej Evljuskin: Eine gewisse Aufregung ist schon da. Schließlich ist es etwas Anderes, als auf dem Fußballplatz zu stehen. Auf der anderen Seite hatte das Interesse an mir und meinem Buch schon in den vergangenen Wochen zugenommen. Von daher bin ich es bereits gewohnt, über das Buch zu sprechen.
FUSSBALL.DE: Warum sollten Leser die rund 15 Euro in die Hand nehmen, um das Buch zu kaufen?
Evljuskin: Weil es sich um eine interessante und vor allem authentische Geschichte handelt. Es geht um einen jungen Fußballspieler, dem eine große Karriere vorausgesagt wird. Der Weg bis zum Profi ist dann aber doch nicht so einfach. Selbst wenn man - wie ich - schon mit eineinhalb Beinen durch die Tür gegangen ist. Es ist aber auch die Geschichte eines Menschen, der mit seiner Karriere trotzdem zufrieden ist, auch wenn es nicht für die 1. Liga gereicht hat. Ich blicke auf jeden Fall nicht im Zorn zurück, zumal ich nach wie vor mit meiner Leidenschaft Geld verdienen kann.
FUSSBALL.DE: Was fanden Sie selbst beim Durchlesen am interessantesten?
Evljuskin: Der Moment, in dem ich das fertige Buch zum ersten Mal in den Händen hielt, war extrem spannend. Obwohl ich die Geschichte selbstverständlich in und auswendig kenne, habe ich das Buch innerhalb von nur zwei Tagen geradezu verschlungen. Interessant waren dann für mich die Reaktionen meiner Familie und Freunde. Die waren durchweg positiv. Alle haben gesagt, dass ich absolut authentisch rüberkomme.
FUSSBALL.DE: Wer hatte die Idee zu „Eigentlich wäre ich jetzt Weltmeister“?
Evljuskin: Das war Christof Dörr. Um ganz ehrlich zu sein, wäre ich nie auf die Idee gekommen, ein Buch über mich zu verfassen. Als die Anfrage kam, musste ich auch mehrfach nachfragen, ob er sich denn ganz sicher sei, über mich schreiben zu wollen. Ich bin schließlich nicht Zlatan Ibrahimovic. Aber Christof Dörr hat mich überzeugt, weil er die Story für interessant hielt. Daher geht ein dickes Dankeschön an ihn. Denn ohne ihn wäre das Buch vermutlich nie entstanden.
FUSSBALL.DE: Wie lange hat es gedauert, bis das Werk fertig war?
Evljuskin: Vom ersten Kontakt im Frühjahr 2015 bis zur Vorstellung am Freitag rund eineinhalb Jahre. Wir hatten uns regelmäßig bei mir zu Hause getroffen, meistens vormittags. Ich habe Brötchen geholt und Kaffee gemacht, dann kam das Diktiergerät auf den Tisch. Wenn wir dann irgendwann auf die Uhr geschaut haben, konnten wir kaum glauben, wie spät es schon wieder geworden war. Die Zeit verging wie im Flug.
FUSSBALL.DE: Mal Hand aufs Herz: Wie viele Seiten haben Sie selbst geschrieben?
Evljuskin: Das kann Christof viel besser als ich. Er hat nach unseren zahlreichen Gesprächen alles verfasst und meiner Meinung nach hervorragende Arbeit abgeliefert. Nach dem Gegenlesen hatte ich nur noch ganz wenige Anmerkungen. Häufig war es Informationen, die ich selbst während der Interviews vergessen hatte.
FUSSBALL.DE: Ohne zu viel aus dem Buch vorwegzunehmen: Warum hat Ihre Karriere eben nicht mit dem Weltmeister-Titel ihren Höhepunkt gefunden?
Evljuskin: Es gibt nicht den einen Grund. Vielmehr war es ein Zusammenspiel verschiedener Faktoren. Vielleicht war ich nicht zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Vielleicht muss ich mich auch an die eigene Nase fassen, weil ich mit einem Vereinswechsel zu lange gezögert habe. Vielleicht war es aber auch meine persönliche Einstellung, besonders meine Bescheidenheit, die mir im Weg stand. Der Leser kann und soll sich selbst eine Meinung bilden.
FUSSBALL.DE: Haben Sie noch Kontakt zu Weltklassespielern wie Mesut Özil, Benedikt Höwedes oder Jerome Boateng?
Evljuskin: Das hat sich mit der Zeit verlaufen. Losen Kontakt gibt es aber immer wieder einmal. Bei Freundschaftsspielen habe ich unter anderem meine früheren DFB-Teamkollegen Lars Stindl und Sebastian Tyrala wiedergetroffen.
FUSSBALL.DE: Wo waren Sie, als die deutsche Nationalmannschaft in Brasilien Weltmeister wurde?
Evljuskin: An diesem Tag hatten wir in Kassel gerade Trainingsauftakt. Wir haben uns dann mit der Mannschaft in einer Cocktailbar getroffen, mitgefiebert und gejubelt.
FUSSBALL.DE: Wie haben Ihre Mannschaftskollegen auf Ihr Buch reagiert?
Evljuskin: Ich habe das Projekt vor vielen geheim halten können. Deshalb war die Überraschung bei den meisten groß. Die Reaktionen waren auch aus der Mannschaft positiv. Alle sind gespannt, was drinsteht, und wollen ein Exemplar haben.
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