Frauen-Derby BVB gegen Schalke elektrisiert Fans: "Das pusht wahnsinnig"
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Von den VAE in die Kreisliga Donau/Isar: Ex-Nationalspieler Christian Träsch heuert nach der Profikarriere in Gerolfing an.[Foto: FC Gerolfing]
Nach den beiden Zwillingen Lars und Sven Bender in der Kreisklasse Inn/Salzach beim TSV Brannenburg hat der bayerische Amateurfußball seinen nächsten Nationalspieler: Dem Ingolstädter Stadtteilverein FC Gerolfing ist die Verpflichtung von Christian Träsch gelungen. Neben zehn Länderspielen absolvierte der 34-Jährige unter anderem insgesamt 207 Partien in der Bundesliga. 2015 wurde der gebürtige Ingolstädter mit dem VfL Wolfsburg DFB-Pokal-Sieger und Vizemeister. Außerdem gewann er mit den "Wölfen" den Supercup.
"Wer kann schon behaupten, einen solchen Spieler im Verein zu haben?" sagt Gerolfings Abteilungsleiter Sebastian Weber, der sich gemeinsam mit seinem Kollegen Gerhard Retzer um die Verpflichtung gekümmert hatte, im Gespräch mit FUSSBALL.DE nicht ohne Stolz. "Das ist eine ganz besondere Geschichte für unseren Verein. Christian wird unseren Spielern viele Tipps und Tricks geben können. Wir erwarten, dass die Mannschaft durch ihn einen Push bekommt."
Doch wie kommt es, dass ein international erfahrener Profi künftig in der Kreisliga Donau/Isar für einen Achtligisten am Ball sein wird? Zur Erinnerung: Die WM 2010 in Südafrika hatte der variable Mittelfeldspieler nur wegen einer schweren Kapselverletzung verpasst, die er sich in einem Testspiel zuzog. "Wir bedauern alle seinen Ausfall. Er hatte im Training überzeugt und wäre im endgültigen WM-Kader gewesen", hatte Hansi Flick, damals Assistent von Joachim Löw und heute bekanntlich Bundestrainer, über den Ausfall gesagt.
"Wer kann schon behaupten, einen solchen Spieler im Verein zu haben?"
Erste Verbindungen von Christian Träsch zum FC Gerolfing gab es bereits vor der Corona-Pandemie. Nach den Stationen beim VfB Stuttgart und VfL Wolfsburg war der Ex-Nationalspieler im August 2017 zum FC Ingolstadt 04 gewechselt und damit in seine Heimatstadt zurückgekehrt. Seitdem wohnt er im rund 5.000 Einwohner großen Stadtteil Gerolfing.
Als sein Vertrag bei den "Schanzern" dann nach zwei Jahren ausgelaufen war, kam der FC Gerolfing erstmals ins Spiel. "Christian kam auf unseren Trainer Den Lovric zu, ob er sich nicht bei uns im Training fit halten kann. Dass er eines Tages sogar in einem Pflichtspiel auflaufen könnte, war damals aber noch kein Thema", berichtet Sebastian Weber.
Einen neuen Verein fand Träsch im Ausland, genauer gesagt in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Der heute 34-Jährige schloss sich dem Al-Wasl Sports Club an. Seine aktive Profikarriere beendete er dort vor etwas mehr als einem Jahr. In Dubai ist er derzeit noch im Bereich Scouting tätig und hilft beim Ausbau der sportlichen Strukturen. Für den Beginn des nächsten Jahres ist mit der Familie die Rückkehr nach Deutschland geplant.
Einen Abstecher in die Heimat machte Träsch schon im Juli während der Ferien seiner Kinder. Erneut trainierte er beim FC Gerolfing mit. "Es war schön zu sehen, wie viel Spaß er und seine Mitspieler auf dem Platz hatten. Christian ist ein absolut positiver Mensch und total auf dem Boden geblieben. So entstand die beiderseitige Idee, dass er für uns auch mal in Pflichtspielen auflaufen könnte."
Dabei punktete der FC Gerolfing unter anderem damit, dass mit Felix Winkelmeyr ein Kumpel aus Kindheitstagen von Christian Träsch bereits in der Mannschaft spielt. Neben dem Platz will sich Träsch um den Erwerb von Trainerlizenzen bemühen. "In der Fußballabteilung kam sofort Begeisterung auf, als sich die Verpflichtung abgezeichnet hat", berichtet Weber. "Der gesamte Verein wusste aber erst mit unserer offiziellen Mitteilung vor ein paar Tagen Bescheid. Wir wollten die offizielle Spielberechtigung noch abwarten", so der 45-Jährige, der hauptberuflich bei einem Automobil-Hersteller in der technischen Entwicklung tätig ist.
Denn die Sache mit der Spielberechtigung war nicht ganz einfach. "Da Christian zuletzt als Profi im Ausland gemeldet war, musste die Spielberechtigung auch über den Weltverband FIFA geklärt werden", so Weber weiter. "Das ist ein wohl einmaliger Vorgang für unseren Verein. Gerhard Retzer aus der Fußballabteilung war da seit Mitte Juli mit viel Mühe und Fleiß im Einsatz, damit wir die Genehmigung bekommen."
Die kam nun auch. Allerdings verpasste sie knapp den Abstecher von Christian Träsch nach Deutschland. "Nur wenige Tage zuvor war Christian mit seiner Familie nach Dubai zurückgekehrt. Jetzt warten wir sehnsüchtig auf seine Rückkehr im Winter und sein erstes Pflichtspiel in unserem Trikot im heimischen Hörgeräte-Langer-Stadion." Mit dem ehemaligen Nationalspieler will der FC Gerolfing in der vierten Spielzeit in der Kreisliga Donau/Isar die obere Tabellenregion anpeilen. Von 2012 bis 2016 war der FCG noch in der sechstklassigen Landesliga am Start.
Christian Träsch ist übrigens nicht der einzige Ex-Spieler des FC Ingolstadt 04, der den Weg zum FC Gerolfing gefunden hat. "Mit Manfred Kroll oder Torsten Holm haben weitere ehemalige Schanzer als Spieler und Trainer bei uns schon positive Spuren hinterlassen", so Schriftführer Uwe Weinrich, der in seinen mehr als 20 Jahren beim FC Gerolfing unter anderem auch Co-Trainer und Betreuer war. "Wir sind zuversichtlich, dass das auch bei Christian Träsch der Fall sein wird."
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