Großer Jubel in Mittelschwaben: Der FV Illertissen aus der Regionalliga Bayern hat im heimischen Vöhlinstadion erneut den Pokal des Bayerischen Fußball-Verbandes (BFV) gewonnen und sich damit zum insgesamt vierten Mal für den DFB-Pokal qualifiziert. Das Team von Trainer Holger Bachthaler verteidigte vor 1721 Zuschauer*innen den Titel im Bayerischen Landespokal durch ein 4:3 (0:0, 0:0) im Elfmeterschießen gegen den favorisierten Drittligisten FC Ingolstadt 04.
Nachdem in den regulären 90 Minuten keine Treffer gefallen waren, wurde einmal mehr Illertissens Torhüter Felix Thiel zum Matchwinner. Der Pokalheld wehrte die Elfmeter der Ingolstädter Tobias Bech und Jeroen Krupa ab, während seine Teamkollegen allesamt verwandelten. "Natürlich hätten wir das Spiel gerne schon in den 90 Minuten entschieden - und die Chancen waren auch da", erklärte Felix Thiel, der als "Man of the Match" ausgezeichnet wurde. "Dass ich meiner Mannschaft mit zwei gehaltenen Elfmetern erneut helfen konnte, macht mich sehr stolz."
Illertissens Trainer Holger Bachthaler meinte: "Wir haben verdient gewonnen, weil wir schon während der regulären Spielzeit einer attraktiven Partie die bessere Mannschaft waren. Dass wir erneut in den DFB-Pokal einziehen konnten, ist sensationell."
Schon in der vorherigen Spielzeit hatte sich der FV Illertissen ebenfalls nach Elfmeterschießen gegen den Ligakonkurrenten TSV Aubstadt 5:4 durchgesetzt. In der ersten Runde des DFB-Pokals waren die Schwaben dann im Lokalderby gegen den Zweitliga-Aufsteiger 1. FC Heidenheim (0:2) gescheitert. Für den FCI war es die zweite Endspielteilnahme im Landespokal nach 2005. Zweimal gingen die "Schanzer" leer aus.
Württemberg: TSG Balingen feiert Premiere im DFB-Pokal
Die TSG Balingen aus der Regionalliga Südwest darf sich auf ihre Premiere im DFB-Pokal freuen. Die Mannschaft von Trainer Martin Braun sicherte sich am Finaltag der Amateure zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte den Pokal des Württembergischen Fußball-Verbandes (WFV). Im Endspiel bei den Stuttgarter Kickers , Meister der Oberliga Baden-Württemberg, behielt die TSG erst im Elfmeterschießen 5:4 (1:1, 1:1, 1:1) die Oberhand und verhinderten vor 8507 Fans im Stuttgarter GAZI-Stadion auf der Waldau die erfolgreiche Titelverteidigung der Gastgeber. Bei ihren bisherigen beiden Finalteilnahmen hatte die TSG 2020 und 2021 jeweils 0:3 gegen Rekordsieger SSV Ulm 1846 Fußball verloren.
Die Partie hatte schon gut für die Balinger begonnen. Jonas Meiser (9.) gelang nach einem schnellen Konter das frühe Führungstor. Nur wenig später glich jedoch Paul Polauke (15.) für die Kickers aus. Auch im weiteren Verlauf der regulären Spielzeit sowie in der Verlängerung schenkten sich beide Mannschaften, die sich in der nächsten Saison in der Regionalliga Südwest wiedersehen werden, nichts und lieferten sich ein packendes Duell. Kurz vor dem Abpfiff handelte sich dann Balingens Mittelfeldspieler Kaan Akkaya die Gelb-Rote Karte ein, weil er einen Freistoß zu früh ausgeführt hatte (120.). Er musste deshalb beim Elfmeterschießen zuschauen.
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Seine Mannschaftskameraden bewiesen jedoch Nervenstärke. Jonas Fritschi, Sascha Eisele, Lukas Ramser, Laurin Curda, der sein letztes Spiel vor dem Wechsel zum Zweitligisten SC Paderborn 07 bestritt, und Jan Ferdinand brachten allesamt den Ball im Netz der Stuttgarter Kickers unter. Weil auf der Gegenseite David Kammerbauer mit seinem Elfmeter am gut reagierenden TSG-Torhüter Marcel Binanzer scheiterte, war Balingens erster Verbandspokalsieg perfekt. Schon jetzt freut sich der gesamte Klub auf die Auslosung der ersten Runde im DFB-Pokal am Sonntag, 18. Juni, im Deutschen Fußballmuseum.
Hessen: Erster Pokalsieg seit 1990 für FSV Frankfurt
Der langjährige Zweitligist FSV Frankfurt meldet sich nach sieben Jahren Abstinenz im DFB-Pokal zurück. Das Team des erst 27 Jahre alten Trainers Tim Görner nutzte am Finaltag der Amateure im Endspiel um den Hessenpokal gegen den TSV Steinbach Haiger , einen Konkurrenten aus der Regionalliga Südwest, den Heimvorteil und setzte sich vor 4121 Besucher*innen am Bornheimer Hang im Elfmeterschießen 5:3 (2:2, 1:0) durch und feierte den zweiten Titelgewinn im Landespokal nach 1990 (5:1 gegen Eintracht Haiger).
Der niederländische Angreifer Cas Peters (34.), der mit 22 Saisontreffern Torschützenkönig in der Südwest-Staffel der 4. Liga geworden war, brachte den FSV vor der Pause in Führung. In der Anfangsphase der zweiten Halbzeit wendete jedoch der TSV Steinbach Haiger durch Treffer von Paul Stock (49.) und Tim Kircher (56.) das Blatt und sah zwischenzeitlich schon wie der Sieger aus. Dann bewies Tim Görner jedoch ein glückliches Händchen, denn der eingewechselte Giorgio Del Vecchio (83.) sicherte den Frankfurtern das 2:2 nach 90 Minuten und damit auch das Elfmeterschießen.
Dort behielt Del Vecchio ebenso wie seine FSV-Kollegen Noel Knothe, Leon Müller, Jake Hirst und Cas Peters die Nerven. Weil Steinbach Haigers Danny Breitfelder mit seinem Elfmeter an Frankfurts Schlussmann Omer Hanin scheiterte, jubelten am Ende die Hausherren. "Ich bin sehr stolz auf die Mannschaft", meinte Trainer Tim Görner, während Giorgio Del Vecchio schwärmte: "Ich liebe Finalspiele. Für uns hat alles gepasst."
Der TSV Steinbach Haiger, der bereits zum vierten Mal in Serie im Endspiel stand, verpasste seinen dritten Triumph nach 2018 (2:0 gegen den KSV Hessen Kassel) und 2020 (1:0 gegen den FSV Frankfurt). Zum dritten Mal hintereinander ging das Finale verloren.