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Sami Khediras Spiel des Jahres 2014: Das WM-Finale in Rio. [Foto: 2014 Getty Images]
Chancen bekommen, Chancen nutzen – unter diesem Motto steht in den kommenden Monaten eine ganz besondere Aktion. Weltmeister Sami Khedira möchte der Region Stuttgart und ganz besonders den Kindern und Jugendlichen in seiner Heimat etwas zurückgeben. Deshalb organisiert der Star von Real Madrid mit seiner Stiftung ein Benefizspiel, bei dem die Weltstars von heute auf mögliche Stars von morgen treffen. Nationalmannschaftskollegen wie Jérôme Boateng, Mario Gomez und Bundestrainer Joachim Löw sind ebenso beim "Spiel des Jahres" dabei wie die internationalen Topstars Didier Drogba und Andrea Pirlo.
Im Interview mit DFB.de äußert sich Sami Khedira ausführlich zu seinem Herzensprojekt und den Beweggründen. Außerdem verrät er, welche weiteren Stars bereits zugesagt haben und erklärt den Ursprung der Aktion. Dieser liegt bei seinem Heimatverein TV Oeffingen.
DFB.de: Ihr Spiel des Jahres 2014 war das WM-Finale. Schon heute steht fest, welches Spiel das "Spiel des Jahres 2015" wird…
Sami Khedira: Stimmt. (lacht) Das "Spiel des Jahres" steigt am 14. Juni 2015 im Stuttgarter Gazistadion auf der Waldau. Aber das müssten wir vielleicht kurz erläutern…
"Ich habe das Bedürfnis gespürt, den Kindern aus meiner Heimatregion zu helfen"
Bitte schön: Was ist der Hintergrund dieses "Spiels des Jahres"?
Khedira: Es ist ein Benefizspiel, das von meiner Stiftung organisiert und durchgeführt wird. Wobei das Spiel der Höhepunkt einer längeren Initiative ist. Ursprung des Ganzen ist eine Aktion meines Heimatklubs TV Oeffingen. Dort wurde während der WM ein Stadion nach mir benannt. Mich hat das berührt und inspiriert. Ich habe dadurch das Bedürfnis gespürt, den Kindern aus meiner Heimatregion zu helfen. Ich habe als Kind und Jugendlicher extrem viel bekommen, aber ich weiß, wie schwer das ist. In unserer Familie hatten wir kaum finanzielle Mittel. Aber ich hatte das große Glück, dass meine Eltern mich immer in dem unterstützt haben, was ich wollte. Und das war Fußball spielen. Sie haben mich zu jedem Training und zu jedem Spiel gefahren, auch finanziell war das für meine Eltern ein Kraftakt. Dadurch konnte ich mich entwickeln, nur dadurch hatte ich die Möglichkeit, ein guter Fußballer zu werden.
Und Sie wollen nun Kindern helfen, damit diese einen ähnlichen Weg gehen können?
Khedira: Es geht nicht darum, dass alle Profis oder Nationalspieler werden. Es geht darum, dass alle Fußball spielen oder sich in dem, was sie sonst gerne machen, entfalten können. Ich weiß, dass in ganz Deutschland, aber eben auch in der Region Stuttgart, viele Kinder leben, viele junge Menschen, die aufgrund verschiedenster Umstände diese Möglichkeit nicht haben. Weil die Eltern sie nicht unterstützen können oder wollen. Es gibt auch Kinder, die gar keine Eltern mehr haben. Es gibt viele Situationen und Schicksale, die Kinder hilfsbedürftig werden lassen. Und für mich ist es eine gewaltige Freude, dass ich die Möglichkeit habe, mich für diese Kinder einzusetzen. Es ist für mich keine Verpflichtung, ich erfülle mir damit einen Herzenswunsch. Ich bekomme viel mehr zurück, als ich gebe.
Das "Spiel des Jahres" stellt den Höhepunkt einer Reihe von Aktionen dar. Die Partie hat einen Vorlauf von sechs Monaten.
Khedira: Genau. Mir war es zu wenig, lediglich ein weiteres Benefizspiel durchzuführen. Also haben wir überlegt, wie wir die Aktion mehr und längerfristig in der Region verankern können. Im Grunde besteht die Aktion aus mehreren Bereichen. Sieben- bis zwölfjährige Kinder aus Stuttgarter Kinderheimen bekommen die Möglichkeit, an einem wöchentlichen Fußballtraining teilzunehmen. Wer sich dabei sportlich und sozial hervortut, ist beim "Spiel des Jahres" dabei - als Einlaufkind oder Balljunge. In einem B-Juniorenturnier spielen Vereinsmannschaften aus der Region gegeneinander. Scouts beobachten das Geschehen und wählen Spieler und Trainer aus, die dann an der Seite vieler Stars das "Spiel des Jahres" bestreiten. Die Erlöse kommen ausgewählten sozialen Einrichtungen in Stuttgart zugute. Deswegen hoffe ich, dass möglichst viele Menschen zum Spiel kommen oder unsere Aktion auf andere Weise unterstützen. Wir haben beispielsweise ein Spendenkonto eingerichtet, Informationen dazu gibt es auf der Homepage meiner Stiftung. Helfen kann man also nicht nur durch den Kauf einer Eintrittskarte - wir freuen uns über jeden Euro, der eingeht.
Die Liste der Zusagen für Ihr "Spiel des Jahres" ist bereits jetzt prominent. Viele Kollegen aus der Nationalmannschaft sind dabei: Jerome Boateng, Benedikt Höwedes, Julian Draxler, Mario Gomez. Daneben aber auch Stars, die Sie aus Madrid kennen, Michael Essien und Luka Modric beispielweise. Dabei sein werden auch Andrea Pirlo und Didier Drogba, mit denen Sie nie in einer Mannschaft gespielt haben. Wie läuft so etwas ab: Sie greifen zum Hörer und rufen Drogba an?
Khedira: Einfach gesagt: ja. (lacht) Es ist so, dass ich im Laufe meiner Karriere viele große Fußballer kennengelernt habe, die zugleich auch großartige Menschen sind. Drogba kannte ich nicht persönlich, aber er ist mit Spielern befreundet, mit denen ich befreundet bin. Michael Essien zum Beispiel. Als ich Drogba dann angerufen habe, hat er sofort zugesagt. Ehrlich gesagt, hat auch mich gewundert, wie einfach das ging. Ich habe ihn dann gefragt, warum? Seine Antwort hat mich sehr berührt: Drogba hat gesagt, er habe gehört, dass es sich lohnt, einem Menschen wie mir diesen Gefallen zu tun. Da musste ich schon schlucken.
Die Mannschaften werden von Thomas Tuchel und Christian Gross trainiert. Joachim Löw und Oliver Bierhoff wollen als Spieler dabei sein. Für Sie eine Möglichkeit, den Trainer mal zappeln zu lassen? Als Initiator werden Sie doch Einfluss auf Gross und Tuchel haben…
Khedira: Es geht auch nach Leistungskriterien, ganz klar. Auch für den Bundestrainer und den Teammanager gibt es da keine Ausnahmen. Ich kenne Christian Gross und Thomas Tuchel ganz gut, wenn Joachim Löw und Oliver Bierhoff auf dem Platz nicht umsetzten, was die Trainer vorgeben, dann sind sie ganz schnell wieder runter vom Platz. (lacht) Aber Spaß beiseite. Ich bin sehr stolz, dass der Bundestrainer und der Manager der Nationalmannschaft bei so einem Spiel dabei sind. Ich bin beiden sehr dankbar, dass sie mir und den Kindern und Jugendlichen auf diese Weise helfen.
Ihr Vater wird einige Trainings leiten, ihr Bruder Rani vom Zweitligisten RB Leipzig wird zum Spiel kommen, ihr Bruder Denny verantwortet die Internetseite der Stiftung und ist federführend in die Organisation aller Aktionen eingebunden. Das "Spiel des Jahres" enthält jede Menge Khedira.
Khedira: Meine Familie ist der Hauptgrund, warum ich so große Erfolge feiern und meinen Weg gehen konnte. Das Vertrauen untereinander ist riesengroß. Für mich war deswegen keine Frage, dass ich meine Familie in eine Aktion, die mir so wichtig ist, so weit wie möglich einbinde. Ich weiß, dass ich mich auf alle absolut verlassen kann, das ist ein gutes Gefühl. Wobei nicht nur meine Familie beteiligt ist - viele meiner Freunde helfen ehrenamtlich, neben ihren Berufen investieren sie viel Zeit. Dafür bin ich sehr dankbar, ohne sie wäre es nicht möglich. Das ist auch die zentrale Botschaft, die ich den Kindern, die ich zuletzt in den Heimen besucht habe, vermitteln wollte: Alleine ist man klein, zusammen wird man groß.
Das komplette DFB.de-Interview mit Sami Khedira findet Ihr hier. Dort lässt der 53-fache Nationalspieler auch die großen und schweren Momente des Jahres 2014 noch einmal Revue passieren.
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