Ehrenamtspreis: Schlagt jetzt die gute Seele eures Vereins vor
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#roadtolandesliga: Bei diesen Feierlichkeiten muss man als Neuzugang erst mal mithalten können.
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"Eine Schambeinentzündung hatte ich damals auch – aber nicht vom Fußballspielen": Ex-Nationalspieler Mario Basler sind die "Mode-Verletzungen", die heutzutage beim Medizincheck entdeckt werden, offenkundig nicht geheuer. Worauf es für Neuzugänge im Amateurfußball vor allem ankommt, hat uns Joel Grandke in der neuesten Folge der FUSSBALL.DE-Kolumne Amateur-Alltag aufgeschrieben.
Fußball-Weisheit #56: "Eine Schambeinentzündung hatte ich damals auch – aber nicht vom Fußballspielen!" Da klimpert’s kräftig im Phrasenschwein. Mario Basler sind die heutigen „Mode-Verletzungen“ offenkundig nicht geheuer. Mittlerweile würden Spieler regelmäßig mit Wehwehchen ausfallen, deren Namen er noch nicht mal gehört hat. Egal ob Entzündungen am Schambein, Hühneraugen am kleinen Zeh oder eingerissene Nägel – kurios anmutende Verletzungen treten in jedem Verein mal auf. Doch woran liegt es? Sind die Spieler tatsächlich zarter besaitet als noch zu Baslers Zeiten oder sind die Vereine heutzutage übervorsichtig geworden, was die Gesundheit ihrer Angestellten angeht?
"Wer mindestens das Bronze-Abzeichen auf die Urkunde bekommt, darf für uns spielen!"
Fakt ist: Die Gesundheit ist im Millionen-Geschäft Profifußball ein immens wichtiger Faktor. Wenn Top-Kicker aufgrund von zu hoher oder zu früher Belastung nach einer Verletzung direkt wieder ausfallen, schadet das in erster Linie dem Spieler selbst, aber eben auch der ganzen Truppe. Daher gehen Vereine lieber kein Risiko ein. Das gilt schon bei der Verpflichtung von Neuzugängen. Unter der Woche wurde gerade das Transferfenster geschlossen, sodass es wieder zu zahlreichen Last-Minute-Wechseln kam wie im Beispiel von Pierre-Emerick Aubameyang. Um solche Deals noch rechtzeitig einzutüten, muss einerseits das Faxgerät der Vereine in Takt und eingeschaltet sein, aber andererseits auch noch der obligatorische Medizincheck absolviert werden.
Kein Klub möchte sich für eine Millionensumme einen Pflegefall mit unterirdischen Fitnesswerten oder versteckten Verletzungen unterjubeln lassen. Man kennt das vom eBay -Kauf: Bei gebrauchten Artikeln kann die Zustandsbeschreibung „Wie neu“ vieles bedeuten. Also überzeugt sich die medizinische Abteilung lieber persönlich von der Verfassung des potenziellen Neuerwerbs. Dazu gehört unter anderem das Patientengespräch, die MRT-Untersuchung, die EKG-Messung, die Urinprobe und die Spiroergometrie, für die die Jungs verkabelt auf dem Spinning-Rad strampeln müssen.
In der Kreisliga sieht die Lage natürlich anders aus. Hier freut man sich schon, wenn ein Spieler nicht direkt keuchend vom Spinning-Rad fällt, sobald die Belastung auch nur leicht gesteigert wird. Medizinchecks gibt es hier keine, da auch keine festangestellten Teamärzte zur Verfügung stehen. Darüber hinaus würde ja kaum jemand aus dem aktuellen Kader einen solchen Test auch nur ansatzweise bestehen. Da wäre es lächerlich von Neuzugängen zu erwarten, dass sie eine solche „Mindestfitness“ mitbringen müssten.
Dennoch: Leicht übermotivierte Trainer gibt es in der Kreisliga zuhauf. In meiner Heimatregion schoss einer von ihnen mal deutlich übers Ziel hinaus, als er im Zuge eines „Professionalisierungsprozesses“ für seine Neuzugänge eine Art Medizincheck einführen wollte. Was er sich darunter vorstellte, hatte mit einer professionellen Überprüfung herzlich wenig zu tun, sondern erinnerte eher an die Bundesjugendspiele. Nach dem Motto: „Wer mindestens das Bronze-Abzeichen auf die Urkunde bekommt, darf für uns spielen!“ Dazu gehörte auch der berüchtigte Cooper-Ausdauertest, den wir alle schon in der Schule gehasst haben. Ziel: In zwölf Minuten so viel Strecke laufen wie möglich. Übersetzt ins Kreisliga-Deutsch: Wer nach zwölf Minuten joggen noch steht, hat bestanden.
Der improvisierte Medizincheck hat sich im Amateurbereich allerdings bis heute nicht durchsetzen können. Die Transferbörse der Kreisligen würde vermutlich auch einfrieren, da fast kein wechselwilliger Spieler aufgrund seiner Fitnesswerte einen neuen Verein findet. Oder es würde in den „medizinischen Abteilungen“, die meist aus dem Betreuer besteht, der seinen letzten Erste-Hilfe-Schein für den Führerschein vor 30 Jahren machte, einfach geschummelt werden. Doch wie könnte dem Spieler beim Test „auf Herz und Leber“ auf die Sprünge geholfen werden?
Bei der Anamnese, also dem Arzt-Patienten-Gespräch, wird die gesundheitliche Leidensgeschichte abgefragt. Berichtet der Spieler von weniger als fünf Kreuzbandrissen in seiner bisherigen Karriere, kann auch mathematisch korrekt eine Null eingetragen werden, da bei einer Zahl unter fünf ja abgerundet wird. Falls er auf Nachfragen zu seiner aktuellen körperlichen Verfassung über diverse Schmerzen klagt, sollte die Befragung nach Verabreichung von drei starken Schmerztabletten, mit denen Tiermediziner ansonsten Elefanten für operative Eingriffe betäuben, wiederholt werden. Jetzt keine Wehwehchen mehr? Geht doch!
Bei der MRT-Untersuchung (oder Kernspintomographie) wird die Struktur und Funktion von Geweben und Organen begutachtet. Sollte der Amateurklub überraschenderweise keine MRT-Röhre zur Verfügung haben, muss hier natürlich improvisiert werden. Kleiner Tipp: Wer seinen Neuzugang höchstprofessionell in die Röhre schicken möchte, kann das alternativ im nächstgelegenen Sonnenstudio machen. Einfach mal 20 Minuten in den Turbo-Bräuner schieben und schauen, wie der Spieler reagiert. Das wird nicht viel über seine Fitness aussagen, aber immerhin lässt sich so einschätzen, ob er für die Malle-Fahrt am Saisonende gerüstet ist. Die Organe lassen sich auch einfach von außen abtasten, wobei man mit der Faustregel „Zwischen Leber und Milz passt immer noch ein Pils“ alles richtig macht.
Beim besagten Belastungstest auf dem Spinning-Rad gibt es ebenfalls Möglichkeiten, seinem Patienten unter die Arme zu greifen. Mit Ventilatoren kann man ihm beim Strampeln das Gefühl von Rückenwind verleihen – Sport ist schließlich immer reine Kopfsache. Bei den Einstellungen des Fitnessgeräts sollte ohnehin von Beginn an der „Steil-bergab-mit-orkanböigem-Rückenwind“-Modus gewählt werden, um die 20 Minuten zu überstehen. Sollte der Spieler diese Zeit trotz aller Unterstützung nicht erreichen, muss der Betreuer eben selbst zum Lenker greifen und für ihn in die Pedale treten. Fußball ist ja bekanntermaßen ein Teamsport.
Eine weitere Disziplin stellt beim professionellen Check die Koordinationsuntersuchung dar. Mit speziellen Gummiseilen und Wackelbrettern muss der Neuzugang hier seine Fähigkeiten unter Beweis stellen. Sind wir ehrlich: Als Kreisligakicker liegen wir wohl schon lang auf der Nase, bevor wir auch nur ein Bein auf eines dieser Bretter gesetzt haben, während wir uns mit dem anderen Bein schon im Gummiseil verheddern. Alternativ-Vorschlag: Man spielt mit dem Kollegen einfach eine Runde „Twister“. Wenn er mit der rechten Hand auf Gelb, dem linken Fuß auf Grün, der linken Hand auf Blau verharrt und erst zusammenbricht, als dann noch der rechte Fuß auf Rot soll, kann man die Disziplin schon längst als bestanden abhaken.
Diesen Kreisliga-Medizincheck würde wahrscheinlich sogar ein Mario Basler bestehen, der keinen Hehl daraus macht, nicht unbedingt aufgrund seiner Fitnesswerte ein so erfolgreicher Fußballer geworden zu sein. Im Voraus aber die Warnung: Wir haben keine Ahnung, wie sehr diese Übungen das Schambein belasten. Für eventuelle Entzündungen übernehmen wir im Anschluss keine Haftung!
Joel Grandke, Buchautor und aktiver Amateurkicker aus Hamburg, spürt in seiner wöchentlich auf FUSSBALL.DE erscheinenden Kolumne der Faszination Amateurfußball nach. Stets mit einem Augenzwinkern.
Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) und die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) verlängern ihre Zusammenarbeit um weitere drei Jahre. Seit mehr als 25 Jahren bereits bündeln der DFB und die Bundesoberbehörde die Kräfte, um Gesundheit zu fördern und Suchtverhalten vorzubeugen. In der DFB-Zentrale in Frankfurt unterzeichneten DFB-Präsident Reinhard Grindel und die Leiterin der BZgA, Dr. Heidrun Thaiss den erweiterten Vertrag.
DFB-Präsident Reinhard Grindel: „Der DFB leistet einen enormen Beitrag zur Gesundheit der Menschen in Deutschland. Denn Fußball ist Bewegung und Bewegung ist gesund. Um für unsere sieben Millionen Mitglieder auch diejenigen Gesundheitsrisiken einzuschränken, die nicht mit unserem Sport zusammenhängen, etwa Alkoholsucht oder Nikotinabhängigkeit, setzen wir jetzt die Partnerschaft mit der BZgA fort. Dabei ist es mir besonders wichtig, dass wir die jungen Fußballerinnen und Fußballer für einen gesunden Lebensstil sensibilisieren. Auch immer mehr ältere Menschen wollen im Wettbewerb Fußball spielen. Gemeinsam mit der BZgA wollen wir den rund zwei Millionen Ü-Fußballern in Deutschland beratend zur Seite stehen.“
Dr. Heidrun Thaiss, Leiterin der BZgA: „Die Zusammenarbeit mit dem DFB, seinen Landesverbänden und seinen Vereinen ist ein wertvoller Bestandteil unserer Präventionskonzepte geworden. Dabei ist es uns besonders wichtig, die meist ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Vereinen als Partner für unsere Präventionsanstrengungen zu gewinnen. Die Praxisnähe unserer Angebote und deren ständige Weiterentwicklung liegt mir daher besonders am Herzen.“
Feste Bestandteile der seit über einem Vierteljahrhundert bestehenden Kooperation bleiben u. a die Initiative zur frühen Suchtvorbeugung „Kinder stark machen“ und die Beteiligung des DFB am bundesweiten Aktionsbündnis „Alkoholfrei Sport genießen“. (Meldung vom 23.1.2018)
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