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Irre Karriere |21.09.2017|13:00

Saighani: Aus Verbandsliga in 1. Liga Indiens

Besondere Tage für Masih Saighani (links im Trikot des TSV Steinbach): Der Nationalspieler Afghanistans (rechtes Foto, im Zweikampf gegen Japans Okazaki) wechselt aus der Verbandsliga Hessen nach Indien. [Foto: Imago, privat / Collage: FUSSBALL.DE]

Masih Saighani hat es geschafft. Im Alter von 30 Jahren hat sich der Verteidiger den Traum vom Profifußball erfüllt und nimmt dafür eine weite Reise in Kauf. In diesem Sommer ist der gebürtige Afghane aus der Verbandsliga von Türkgücü Friedberg zum indischen Erstligisten Aizawl FC gewechselt. International ist er dagegen schon länger vertreten. Seit 2015 läuft Saighani für die afghanische Nationalmannschaft auf.

Im Interview mit FUSSBALL.DE erklärt er, was das soziale Netzwerk Facebook mit seinem Wechsel nach Indien zu tun hat. Außerdem spricht Saighani über die Herausforderungen abseits des Fußballplatzes, den Grund, warum es in Deutschland nicht zum Profi gereicht hat, und den Wunsch nach Länderspielen in seiner Geburtsstadt Kabul.

FUSSBALL.DE: Herr Saighani, im Alter von 30 Jahren sind Sie zum indischen Erstligisten Aizawl FC gewechselt. Die späte Erfüllung des Profitraums?

Masih Saighani: Auf jeden Fall. Zumal ich in meinem Alter nicht mehr mit so einem Angebot gerechnet habe. In der Vergangenheit hat es trotz Kontakten zu verschiedenen Vereinen nie geklappt.

"Ich habe mich mit Videos über den Verein informiert und als ich gesehen habe, dass es sich um den amtierenden Meister handelt, war mir klar, dass ich zusage"

FUSSBALL.DE: Vor drei Wochen standen Sie noch für Türkgücü Friedberg in der Verbandsliga auf dem Platz. Die Umstände dieses Wechsels müssen Sie uns erklären.

Saighani: Vor zwei Jahren war ich mit der afghanischen Nationalmannschaft bei den Südasienmeisterschaften in Indien. Ich habe als Innenverteidiger zwei Tore erzielt und wurde unter die besten fünf Spieler des Turniers gewählt. Das hat für Aufsehen gesorgt.

FUSSBALL.DE: Bis zu Ihrer Verpflichtung hat es aber eine Weile gedauert.

Saighani: Es gab vorher schon eine Anfrage, die aber im Sand verlaufen ist. Diesmal gab es jedoch ein konkretes Angebot, dass mir ein fremder Berater im Auftrag des Vereins per Facebook mitgeteilt hat. Ich habe mich dann mit Videos über den Verein informiert und als ich gesehen habe, dass es sich um den amtierenden Meister handelt, war mir klar, dass ich zusage.

FUSSBALL.DE: Haben Sie keinen Moment gezögert?

Saighani: Ich habe natürlich überlegt und denke immer noch über meine Entscheidung nach. Immerhin lasse ich meine Familie und meine Freunde zurück. Aber es überwiegt die Freude, dass ich meinen Traum leben darf.

FUSSBALL.DE: Noch sind Sie allerdings in Deutschland. Sie rufen schließlich mit einer Frankfurter Vorwahl an.

Saighani: Mein Flug geht erst Ende September und bis dahin muss ich noch einige organisatorische Dinge erledigen. Ich muss mich beispielsweise noch um ein Arbeitsvisum kümmern und mich impfen lassen.

FUSSBALL.DE: Mit welchen sportlichen Zielen werden Sie in den Flieger steigen?

Saighani: Ich will so schnell wie möglich Fuß fassen und mich in der Liga durchsetzen. Der Verein hat eine gute Runde hinter sich und mit der Meisterschaft ein kleines Märchen geschrieben. Das war eine riesige Überraschung, die man vielleicht mit dem Titel von Leicester City in der Premier League vergleichen kann. Eine Wiederholung in diesem Jahr wird natürlich umso schwerer.

FUSSBALL.DE: Die Titelverteidigung ist aber nicht die einzige Herausforderung, die auf Sie wartet.

Saighani: Ich werde mich vor allem an das Klima gewöhnen müssen. Es ist eine andere Hausnummer, jedes Mal bei 35 Grad und einer hohen Luftfeuchtigkeit zu spielen. Auch das Leben ist im Vergleich zu Deutschland komplett anders. Die Menschen sind sehr nett und freundlich, aber der Hygiene-Standard ist ein anderer. Ich kann nicht einfach Wasser aus der Leitung trinken und muss aufpassen, was ich esse.

FUSSBALL.DE: In Deutschland haben Sie den Großteil der Karriere in der Hessenliga für Vereine wie den SC Waldgirmes, Eintracht Wetzlar oder den TSV Steinbach gespielt. Haben am Ende Kleinigkeiten gefehlt, um auch hierzulande den Sprung in das Profigeschäft zu schaffen?

Saighani: Ich bin davon überzeugt, dass ich das Zeug dazu gehabt hätte. Allerdings habe ich erst mit 15 Jahren angefangen, im Verein zu spielen. Erst als drei meiner Brüder, mit denen ich vorher immer etwas gekickt habe, bei Niederweimar gespielt haben, bin ich auch dorthin gegangen.

FUSSBALL.DE: Und haben sich dann schnell in den Fokus gespielt.

Saighani: Es war ein kleiner Dorfverein und ich habe mich schnell entwickelt. Nach kurzer Zeit bin ich zum VfB Marburg gewechselt und habe dort meine größte Entwicklung genommen. Ich durfte als A-Jugendlicher bereits in der Oberliga spielen. Für den ganz großen Sprung hat es am Ende nicht gereicht, auch weil es damals andere Zeiten waren.

FUSSBALL.DE: Was meinen Sie damit?

Saighani: Ich wurde mehrmals zu einem Probetraining eingeladen. Es waren auch namhafte Vereine wie die Kickers Offenbach oder Darmstadt 98 dabei. In dieser Zeit haben die Vereine aber fertige Spieler gesucht, während man heute mehr auf junge und formbare Spieler setzt.

FUSSBALL.DE: Dafür haben Sie es im Jahr 2015 endgültig in den Kreis der afghanischen Nationalmannschaft geschafft. Wie ist man auf Sie aufmerksam geworden?

Saighani: Viele Verantwortliche haben einen Bezug zu Deutschland. Auch Slaven Skeledzic, der mich damals nominiert hat, war zuvor Trainer in Frankfurt. Deswegen gab es ein Sichtungstraining in Aschaffenburg, zu dem Spieler mit afghanischen Wurzeln eingeladen wurden. Wir haben normal trainiert, Testspiele absolviert und schließlich wusste ich zu überzeugen.

FUSSBALL.DE: Sie wurden in Kabul geboren und sind mit zwei Jahren nach Deutschland gekommen. Mit welchen Gefühlen tragen Sie das Nationaltrikot, wenn Sie an den Krieg in Ihrem Geburtsland denken?

Saighani: Für jeden Spieler ist es eine große Ehre, das Trikot dieser Mannschaft zu tragen. In Afghanistan leben 33 Millionen Menschen, aber nur wenige haben auch das Privileg für die Nationalmannschaft zu spielen. Es ist deswegen mit einer großen Verantwortung verbunden. Zum größten Teil macht es jedoch Spaß, außer man verliert, weil die Menschen dann sehr emotional werden.

FUSSBALL.DE: An Länderspiele in der Hauptstadt Kabul ist momentan nicht zu denken. Zuletzt haben Sie Ihre Partien im Iran ausgetragen. Seit diesem Jahr ist Tadschikistan der neue Austragungsort.

Saighani: Es ist traurig, weil wir so viele fußballbegeisterte Zuschauer haben. Wenn man ein Stadion mit 200.000 Plätzen in Kabul bauen würde, wäre es bei jedem Spiel ausverkauft. Andere Länder haben mit echten Heimspielen einen Vorteil. Deswegen wäre es schön, wenn sich die Umstände in Afghanistan ändern würden, so dass wir auch dort Fußball spielen können. Daran ist momentan aber leider nicht zu denken.

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