Ehrenamtspreis: Schlagt jetzt die gute Seele eures Vereins vor
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Schwalbe? Oder Foul? Dortmunds Sokratis (links) im Einsatz gegen Bayerns Douglas Costa. [Foto: Imago]
Schwalbe oder Foul? Immer wieder müssen die Unparteiischen diese schwierige Frage beantworten. Was unsere Schiedsrichter-Blogger Caroline Schiller vom FSV Motor Marienberg in Sachsen und Thomas Diederich vom SV Viktoria Waldlaubersheim (Südwestdeutscher Fußballverband) zu diesem heiklen Thema denken, schreiben sie uns im Rahmen unserer Themenwoche Tierischer Fußball.
"Eine Schwalbe klar zu erkennen, ist nicht immer leicht. Häufig ist's ein schmaler Grad zwischen Täuschung und Foul"
"Im aktuellen Fifa Regelheft unter Regel 12 findet man zum Thema Verwarnung für unsportliches Betragen - oder wie der Volksmund sagt: Schwalbe - folgende Beschreibung und Regelanwendung:
Ein Spieler ist wegen unsportlichen Betragens zu verwarnen, wenn er versucht, den Schiedsrichter durch das Simulieren einer Verletzung oder eines angeblichen Fouls (,Schwalbe’) zu täuschen.
Da haben wir es: Wer bewusst bescheißt, wird verwarnt. Ich finde das richtig und auch gut und bemühe mich, wann immer ich es sehe, hier auch konsequent zu sein. Da ist es mir am Ende dann egal, ob der Schauspieler mit Gelb-Rot duschen gehen muss oder möglicherweise einige wütende Spieler anderer Meinung sind und zum Beispiel einen Foulelfmeter fordern. Wer im Spiel andere täuscht, muss zwingend verwarnt werden. Eine Schwalbe klar zu erkennen, ist jedoch nicht immer leicht. Häufig ist's ein schmaler Grad zwischen Täuschung und Foul. Wir haben da beispielsweise das Fallenlassen nach einer Mini-Berührung, das Reagieren auf mögliche Kopfstöße und so weiter. Wenn es mir - ohne TV-Kamera - gelingt, das korrekt zu sehen, zeige ich den gelben Karton.
Ohne zu pauschalisieren stelle ich fest, dass in den vergangenen Jahren immer öfter eine die Bereitschaft zum aktiven und theatralischen Fallen nach einem Schubserchen gibt, vor allem im Bereich der älteren Herren. Klar, sie sind alte Hasen, haben 30 Jahre oder mehr Fußballerfahrung in den Knochen und wissen, dass ihnen ein junger Bursche technisch und läuferisch den Schneid abkaufen kann – da muss dann mal die Trickkiste ausgepackt werden. Nur kurz mit dem Körper vor den Gegenspieler kommen und schon fällt es sich leicht. Das ist meine subjektive Wahrnehmung. Meistens geht das Spiel dann normal weiter und ich spreche den Spieler dann kurz an und gebe ihm den Hinweis dass es beim nächsten mal Gelb gibt. Zugunsten der Spielharmonie lege ich dann schon mal die Regel etwas großzügiger aus. Bei einer Schwalbe à la Andi Möller, also das Abheben vor der Berührung, oder bei klar erkennbaren Schauspielaktionen drücke ich hingegen kein Auge zu."
"Schwalbe nennt man im Fußball den Versuch eines Spielers, ein Foul vorzutäuschen, indem er sich im Zweikampf mit einem gegnerischen Spieler absichtlich fallen lässt, um einen Freistoß oder gar Strafstoß zugestanden zu bekommen. Durch die Flughaltung einer Schwalbe wurde dieses Synonym für das Fallen des Spielers verwendet. Dies stellt jedoch eine Unsportlichkeit dar. Wenn wir schon bei Tieren sind, so braucht der Schiedsrichter die Adleraugen zur Beurteilung der entsprechenden Situation und der folgerichtigen Entscheidung. Dazu gehört sehr viel Feingefühl.
Ich bin der Meinung, das Spiel, bei einer ganz eindeutigen Abgrenzung von einem Foulspiel am Gegner, weiter laufen zu lassen. Erkennen die Spieler, dass man als Schiedsrichter dieses Simulieren pfeift, so nutzen die Spieler dies dann auch gerne aus. Wird es jedoch zu häufig, dann sollte der Unparteiische mit der nötigen persönlichen Strafe und Spielfortsetzung reagieren. Es ist ein Vortäuschen und somit Betrug am Gegner. Selbst im unteren Amateurfußball kommt es zu dieser Unsportlichkeit der enorm theatralischen Aktionen. Natürlich ist erst die Verwarnung angebracht und bei einer Wiederholung die Gelbe Karte.
Wo jedoch ganz klar reagiert werden muss, ist, wenn sich Jugendspieler dieser Manieren annehmen. Sehen sie es bei ihren Idolen im Profifußball, so müssen sie das mal selbst ausprobieren. Dort kann und sollte man jedoch sofort reagieren und somit erzieherisch einwirken, finde ich.
Denn wie heißt das Motto? 'Möge der Bessere gewinnen' - genauso ist es. Fußball hat nicht den Zweck, durch Vortäuschung Standardsituationen zu erhalten und somit eventuell das Spielergebnis positiv zu beeinflussen. Von uns Schiedsrichtern wird das unparteiische Handeln erwartet. Das ist genauso eine Form von Ehrlichkeit wie das Unterlassen von Schwalben."
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