Ehrenamtspreis: Schlagt jetzt die gute Seele eures Vereins vor
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Goldene Zeiten: Zweitligist Union 1985. [Foto: Imago]
Dies ist eine Geschichte, die derzeit keinen glücklichen Schluss findet. Denn es ist die Geschichte des Fußballs in Solingen. Sie startet beinahe ganz oben, in der 2. Bundesliga. Und sie endet vorerst fast ganz unten, in der Kreisliga. Zusätzlich gibt es noch einen ordentlichen Streit.
In dieser Geschichte soll es um den legitimen Nachfolger des ehemaligen Zweitligisten SG Union Solingen gehen, der bereits 1990 eine erste Namensänderung in den 1. FC Union Solingen hinter sich hat. Es ist eine komplizierte Geschichte um einen Klub, der inzwischen ziemliche viele verschiedene Namen getragen hat.
Und noch immer sind sich Verantwortliche und Fans nicht einig, wer der rechtmäßige Erbe des traditionsreichen Klubs sein soll. Ist es der OFC Solingen, der derzeit um den Aufstieg in die Kreisliga A kämpft? Oder ist es der BSC Union Solingen, der in der Rückrunde sogar noch den Sprung in die Bezirksliga schaffen kann?
"Es ist schade, dass der Klub so abgestürzt ist. Ich würde mich freuen, wenn in naher Zukunft Aufschwung einsetzen würde"
Seit 2010 gibt es bereits diese Diskussion. Um die Differenzen zu verstehen, muss man etwas tiefer in die Hintergründe eintauchen. Es beginnt damit, dass der 1. FC Union Solingen im Jahre 2010 das Insolvenzverfahren beantragen muss, es geht nicht mehr weiter. Also gründen ehemalige Vorstandsmitglieder, Sponsoren und Fans den OFC Solingen. Auf diesem Weg soll der Jugendabteilung eine Perspektive gegeben werden. Der Zuspruch ist groß, der Erfolg auch: In der Saison 2011/2012 schafft das Team auf Anhieb und ohne Niederlage den Aufstieg in die B-Liga.
Aber ganz so harmonisch läuft es dann doch nicht ab. Eine andere Gruppe nämlich will den 1. FC Union retten und setzt sich für den Zusammenschluss mit dem in der Kreisliga A spielenden BSC Aufderhöhe ein. Diese Fusion wird im April 2012 vollzogen, daraus entsteht der BSC Union Solingen. In diesem Moment gibt es zwei Klubs, die für sich das Recht in Anspruch nehmen, die Historie des ehemaligen Zweitligisten SG Union fortsetzen zu wollen.
Und das ist durchaus verständlich, schließlich ist die Geschichte der SG Union durchaus ruhmreich. Zu Glanzzeiten spielte die Mannschaft in der 2. Bundesliga. Selbst der Aufstieg in Deutschlands höchste Spielklasse schien nicht mehr ausgeschlossen. Einer der Protagonisten dieser Ära war Wolfgang Schäfer. Der 55-Jährige war der überragende Stürmer der SG Union. Von 1981 bis 1984 spielte er für Solingen und erzielte in dieser Zeit in 107 Begegnungen 43 Treffer.
Wirklich berühmt wurde Schäfer allerdings erst 1985, als er im Endspiel des DFB-Pokals für Bayer 05 Uerdingen das 2:1-Siegtor gegen den FC Bayern München schoss - im Berliner Olympiastadion.
"Uerdingen war eine große Zeit für mich", sagt Schäfer heute zu DFB.de, der deshalb auch den Spitznamen "de Cup" trägt. "Aber die Grundlage dafür habe ich in Solingen gelegt. Es war einfach toll, wie wir damals für Furore gesorgt gaben. Das war mit Sicherheit eine außergewöhnliche Ära für uns alle."
Von 1975 bis 1989 spielte der Klub in der 2. Bundesliga. Einige Jahre ging es ausschließlich um den Klassenverbleib. Oft gelang der Ligaerhalt erst in einem dramatischen Saisonfinale. 1981/1982 zum Beispiel schafften die Klingenstädter die Rettung erst durch einen 1:0-Sieg am letzten Spieltag gegen Bayer Uerdingen.
Noch knapper war es ein Jahr später. Am letzten Spieltag gewann Union 2:0 gegen Waldhof Mannheim, während der Konkurrent FC Augsburg 3:0 gegen die SpVgg Fürth siegte. Solingen schaffte auf Grund des um zwei Treffer besseren Torverhältnisses gegenüber Augsburg den Klassenverbleib.
Nach dieser Phase der Konsolidierung begann die Blütezeit. Union startete unter Trainer Eckhard Krautzun richtig durch. Die Saison 1983/1984 wurde zur erfolgreichsten der Vereinsgeschichte. Angeführt von den Toptorjägern Wolfgang Schäfer (21 Tore) und Daniel Jurgeleit (15 Tore) belegte die Mannschaft am Saisonende den fünften Tabellenplatz.
"Wir waren ein eingeschworener Haufen mit einer tollen Kameradschaft", erinnert sich Schäfer, der heute den österreichischen Viertligisten FC Buch betreut. "Jeder hat für jeden gekämpft. Wir standen kurz vor dem Aufstieg in die Bundesliga. Ich denke immer wieder gerne an diese herausragenden Augenblicke meiner Karriere zurück. Ich habe den Verein noch heute im Blick. Es ist schade, dass der Klub so abgestürzt ist. Ich würde mich freuen, wenn in naher Zukunft wieder ein Aufschwung einsetzen würde."
Während der Angreifer nach seinem Wechsel nach Uerdingen noch den Höhepunkt im DFB-Pokal erlebte, ging es für Solingen erst langsam, dann rasend schnell abwärts. Zunächst ging es zurück in den Abstiegskampf. Mit viel Glück und Geschick blieb der Klub aber noch drei Jahre in der 2. Bundesliga.
Aber die finanziellen Probleme wurden immer größer. In der Saison 1988/1989 stiegen die Solinger als abgeschlagener Tabellenletzter in die Oberliga Niederrhein ab. Dort hielt die Talfahrt an. Am Ende der ersten Spielzeit in der tieferen Klasse war die SG Union wieder Schlusslicht.
Der Klub wurde in die Verbandsliga Niederrhein durchgereicht. Dort trat die SG Union allerdings nicht mehr an. Der Verein ging in Konkurs - es begann die Zeit der Neugründungen. Und noch später begann die Zeit der Diskussion über die legitime Nachfolge des einstigen Zweitligisten.
1973/1974 wird die SG Union Solingen durch die Fusion des SC Union Ohligs und des VfL Solingen-Wald gegründet. Die Mannschaft erlebt ihre Blütezeit in die 2. Bundesliga. Aber dann beginnt der Absturz. 1990 muss die SG Union Konkurs anmelden. Als Nachfolgeverein wird 1990 der 1. FC Union Solingen gegründet, gegen den 20 Jahre später ein Insolvenzverfahren eröffnet wird. 2012 wird der 1. FC Union aufgelöst. 2010 wird der OFC Solingen gegründet, der in der Saison 2011/2012 in der Kreisliga C startet. 2012 entsteht aus einer Fusion mit BSC Aufderhöhe der BSC Union Solingen.
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