Frauen-Derby BVB gegen Schalke elektrisiert Fans: "Das pusht wahnsinnig"
Ein Frauen-Derby elektrisiert den Ruhrpott. BVB-Kapitänin Marie Grothe und Schalke-Torjägerin Jennifer Moses sprechen über das Topspiel der Westfalenliga.
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Gelingt in der Premierensaison schon der Aufstieg? - Das Frauen-Team von Dynamo Dresden hat große Ziele.[Foto: Foto: Dynamo Dresden]
Immer mehr Profivereine stärken den Frauenfußball – und auch Dynamo Dresden ist seit Kurzem einer von ihnen. Vor einem Jahr gegründet, tritt das Frauen-Team in seiner ersten Saison souverän auf.
"Wir würden uns freuen, wenn sowohl die Herren- als auch die Frauenmannschaft in die nächste Liga aufsteigen", sagt Sport-Geschäftsführer Thomas Brendel im Gespräch mit FUSSBALL.DE. Nach neun Spieltagen steht das Frauen-Team verlustpunktfrei an der Spitze der Stadtliga – mit einer überragenden Tordifferenz von +88. Ein Doppelaufstieg erscheint durchaus realistisch.
Und die Fans? Sie sind schon jetzt begeistert. Bereits die ersten Testspiele wurden rege besucht. Zur Erstrundenpartie im Sachsenpokal gegen den Chemnitzer FC (Dynamo verlor 0:4) kamen 250 Zuschauer: "An den Zuschauerzahlen sieht man, welche Euphorie rund um die Mannschaft herrscht", so Brendel.
Die Gründung der Frauenfußballabteilung war kein Schnellschuss. Seit Jahren wurde sie innerhalb des Vereins diskutiert, immer wieder gab es Forderungen aus der Mitgliedschaft. Die entscheidende Weichenstellung erfolgte 2023 auf der Mitgliederversammlung – dort fiel der offizielle Beschluss zur Gründung einer eigenständigen Abteilung.
Doch eine Entscheidung auf dem Papier reicht nicht aus. Der Verein musste schnell Strukturen schaffen, um ein konkurrenzfähiges Team aufzustellen. Ein zentraler Baustein: das Sichtungstraining im April 2024. Über 250 Spielerinnen bewarben sich – gesichtet von einem Expertenteam aus Trainern, Videoanalysten und Scouts.
Parallel dazu wurde das organisatorische Fundament gelegt. Pauline Walzog übernahm als Teamassistentin Sport die Verantwortung für den Aufbau der Mannschaft. Als Trainer verpflichtete Dynamo mit Rene Müller einen Trainer, der über die B-Lizenz verfügt und umfangreiche Erfahrung aus dem Herrenfußball mitbringt. Während seiner aktiven Zeit stand er unter anderem für den 1. FC Pirna auf dem Platz.
Unterstützt wird er von Co-Trainer Lars Jungnickel, der seit über zehn Jahren im Frauenfußball aktiv ist und unter anderem bei den Löbtauer Kickers arbeitete. Müller und Jungnickel sind übrigens nicht zu verwechseln mit den beiden früheren Dynamo-Spielern. Komplettiert wird das Trainerteam durch Karina Ditschler. Sie bringt ihre langjährige Erfahrung als Trainerin der Frauenmannschaft der SG Gebergrund Goppeln ein und übernimmt bei Dynamo die Rolle der Co-Trainerin sowie Teammanagerin.
Trotz der kurzen Aufbauphase wirkt die Mannschaft erstaunlich eingespielt. "Durch den Auswahlprozess haben wir eine hohe Qualität an Spielerinnen", erklärt Brendel. Das Team ist eine Mischung aus talentierten Nachwuchsspielerinnen und erfahrenen Führungsspielerinnen – eine Kombination, die sich bislang auszahlt.
Vier Dynamo-Spielerinnen gehören zu den neun besten Torjägerinnen der Liga: Patricia Appel (26 Tore) führt momentan die Liste an. Anne-Sophie Gleisberg (10 Tore), Jo Anne Klinger (9 Treffer) und Aline Bartlick (8 Treffer) folgen in der internen Rangliste.
Appel, mit 28 Jahren eine der erfahrensten Frauen im Team, spielte bereits für Lok Dresden und den Leipziger FC. Auch Anna Hechtfisch bringt Erfahrung aus der Leistungsklasse mit. Besonders beeindruckend ist der Weg von Patricia Glöckner: Trotz ihrer Gehörlosigkeit hat sie sich als Torhüterin durchgesetzt.
Noch spielt Dynamo auf dem Kleinfeld, doch die Umstellung auf das Großfeld in der nächsten Saison wird die erste echte Bewährungsprobe.
Um langfristig konkurrenzfähig zu bleiben, setzt Dynamo auf kontinuierliche Verstärkung. Im April 2025 sind zwei Sichtungstage für fußballbegeisterte Spielerinnen im Sportpark Ostra geplant. Der erste Termin am Donnerstag, 10. April, richtet sich ausschließlich an Spielerinnen ohne aktuellen Vereinsanschluss. Eine Woche später, am Mittwoch, 16. April, haben dann auch Spielerinnen, die derzeit in einem Verein aktiv sind, die Möglichkeit, ihr Können unter Beweis zu stellen.
Die Einheiten finden mit einem zusätzlichen Fokus statt: Neben Talenten für die erste Mannschaft soll auch eine B-Juniorinnen-Mannschaft aufgebaut werden, um die Lizenzbedingungen für höhere Ligen zu erfüllen. "Ich werde mir selbst einen Überblick verschaffen", kündigt Brendel an.
"Wir arbeiten strategisch und nachhaltig, ohne anderen Vereinen zu schaden"
Nicht alle umliegenden Vereine sehen den Boom jedoch positiv. Manche befürchten, dass Dynamo ihnen Spielerinnen abwirbt. Brendel hält dagegen: "Wir arbeiten strategisch und nachhaltig, ohne anderen Vereinen zu schaden. Unser Ziel ist eine langfristige Förderung des Frauenfußballs in Dresden." Um das zu unterstreichen, arbeitet Dynamo im Rahmen der Sichtungstage mit Vereinen wie 1. FFC Fortuna Dresden, SpVgg Dresden-Löbtau und Post Dresden zusammen.
Parallel dazu investiert der Verein in die Infrastruktur. "Die Frauenmannschaften werden ihren eigenen Kunstrasenplatz neben dem Stadion nutzen, der neu gemacht wird. Dort wird es auch eigene Umkleidekabinen geben", sagt Brendel.
Doch es gibt noch Baustellen. Die Kooperationen mit Schulen und Nachwuchsakademien sind im Aufbau. "Wir sind im Austausch, aber das muss sich noch weiterentwickeln." Auch wirtschaftlich geht es voran: "Der Zulauf an Sponsoren ist groß. Viele Partner unterstützen das Projekt mit Begeisterung."
Die Weichen sind gestellt – jetzt will Dynamo beweisen, dass dieser Höhenflug auch nachhaltig ist und die Strukturen mit den Erfolgen wachsen.
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