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Serie "Heimathäfen der Kapitäne" |03.12.2014|13:50

Ballack: Capitano aus dem Chemnitzer Kombinat

Der Rekordspielführer und sein Verfolger: Lothar Matthäus (links) mit Michael Ballack. [Foto: Getty Images]

Aus ihren kleinen Heimatvereinen zogen sie einst aus, um die große Fußballwelt zu erobern und die Nationalmannschaft als Kapitäne aufs Feld zu führen. FUSSBALL.DE stellt die Heimathäfen der Kapitäne vor. Heute: Nicht nur Michael Ballacks Heimatklub heißt heute anders, sondern gleich die ganze Stadt.

Manchester - das klingt nach großer Fußballwelt, nach Titelhistorie, nach Theatre of Dreams. „Sächsisches Manchester“ - das klingt nach Industrie, Maloche, tiefer Provinz. Karl-Marx-Stadt, das heutige Chemnitz, einst in einer Mischung aus Ehrfurcht und Aversion „sächsisches Manchester“ genannt, war der Ausgangspunkt einer ganz großen Fußballer-Karriere, der lediglich die Krönung verwehrt blieb.

"Ein Ballgefühl, als hätte er schon fünf Jahre Training hinter sich. So was nennt man wohl Naturtalent"

Michael Ballack ließ sich auch von der mittlerweile neunten Umbenennung nicht abschrecken. Dem VfB Fortuna Chemnitz überwies er unlängst einen hohen fünfstelligen Betrag – den versprochenen Anteil aus dem Abschiedsspiel des früheren Bundesligaprofis und Nationalspielers im Juni vergangenen Jahres. Die Spende floss in die Erneuerung der Duschen und Umkleidekabinen im Nachwuchszentrum des sächsischen Klubs. „Er hat nicht vergessen, wo er angefangen hat“, sagt Manfred Richter, Chronist und Fotograf des Vereins. Ballack schaute sich vor Ort die Nöte seines Heimatklubs an. Ursprünglich wollte er einen Kunstrasenplatz spenden, den hatten die Sachsen aber gerade erst selbst errichtet. Also finanzierte er die dringend benötigte Renovierung des Nachwuchszentrums. Ballack fühlt sich der Fortuna, deren Nachwuchsspieler bei seinem Abschiedsspiel in Leipzig auf der Tribüne saßen, verbunden - obwohl seine Karriere beim Stadtrivalen Chemnitzer FC richtig Fahrt aufnahm und nicht nur der Verein, für den Ballack einst auflief, mittlerweile einen anderen Namen trägt, sondern gleich die ganze Stadt.

Michael Ballack lernte das Fußballspielen zunächst nicht in einem Nachwuchsleistungszentrum oder einem Sportinternat, sondern in der Betriebssportgemeinschaft eines Maschinenbaukombinats. Aber lernen musste er seinen Sport offenbar gar nicht erst – er war ihm mitgegeben. Vater Stephan Ballack erinnert sich in der Biografie „Michael Ballack – Die Story des Fußball-Superstars“: „Der Bub fällt aus der Wiege, steht auf und spielt. Kaum vier Jahre alt, drischt er die Lederkugel unentwegt gegen marode Plattenbausiedlungswände und vernascht, keine drei Jahre älter, schon alles, was ihn um Kopfeslänge überragt.“ Zur Welt gekommen war Michael Ballack in Görlitz, an der polnischen Grenze. Dann zog er mit seinen Eltern an den südlichen Rand von Karl-Marx-Stadt in die Dr.-Salvador-Allende-Straße im Wohngebiet „Fritz Heckert“. Eine typische Trabantenstadt mit rund 80.000 Einwohnern.

Eigentlich für Eisschnelllauf auserkoren

Nachdem er sich erfolgreich dem Eisschnelllauf verweigert hatte, dem Sport, den das System der DDR eigentlich für den langen Schlaks mit dem schwarzen Schopf auserkoren hatte, drehte sich in Ballacks Leben fortan alles um Fußball. Das erste Training absolvierte der sechs Jahre alte Michael bei der BSG Motor „Fritz Heckert“ Karl-Marx-Stadt - seine Mutter arbeitete dort als Sekretärin. Sein Trainer, der frühere Oberliga-Profi Steffen Hänisch, erinnert sich: „Ich sah gleich, dass da ein außergewöhnlicher Spieler heranwächst. Er hatte von Anfang an eine gehörige Portion Talent und konnte schon damals mit rechts und links schießen. Ein Ballgefühl, als hätte er schon fünf Jahre Training hinter sich. So was nennt man wohl Naturtalent.“

Bereits in seiner dritten Saison gelangen Ballack 57 Treffer in 16 Spielen. Beim 28:0-Sieg seiner Mannschaft in Crimmitschau soll er zwölf Tore in einer Spielzeit von zweimal 25 Minuten geschossen haben. Sein Talent blieb dem übermächtigen Stadtrivalen nicht verborgen. 1988 wechselt Ballack mit zehn Jahren zum großen FC Karl-Marx-Stadt. Vielmehr wird er „delegiert“. „Jede Stadt hatte ihren großen Sportklub. Man hat immer zugesehen, dass dort die größten Talente spielten“, erinnert sich Richter. Noch heute verliert die Fortuna ihre besten Spieler an die Stadtrivalen. Nicht mehr an den FC, der nach der Wende in Chemnitzer FC umbenannt wurde, und mittlerweile als Drittligist der örtlichen Konkurrenz enteilt ist. Heute wirbt etwa der finanzkräftigere Ligarivale Rapid Chemnitz die Spieler des VfB ab. Rapid rangiert derzeit in der Landesklasse West als Zweiter einen Platz vor der Fortuna. „Die wollen unbedingt aufsteigen und haben auch die Mittel dazu“, sagt Richter.

Der Fortuna bleibt nur, auf den Nachwuchs zu setzen – immerhin zählt die Jugendabteilung mehr als 400 Mitglieder. „Das ist im Moment schwierig für die Fortuna“, gibt Richter zu. Ende des Jahres will auch noch Präsident Stefan Gering nicht mehr. Der Geschäftsführer eines Malerunternehmens ist nicht nur Vorsitzender, sondern auch größter Sponsor seines Klubs. Im vergangenen Jahr hatte sich Gering mit einem Spendenaufruf an Mitglieder und Förderer wenden müssen, um die Fortuna zu retten. Der Klub konnte die Rechnungen für Wasser und Strom kaum noch begleichen. „Es war knapp, wir hatten große Schwierigkeiten. Aber das ist mittlerweile ausgestanden“, sagt Richter. Sogar ein neues Vereinsheim konnte der Klub in diesem Jahr einweihen - das alte war dem Juni-Hochwasser 2013 zum Opfer gefallen.

Aus Ballacks Heimatverein BSG Motor „Fritz Heckert“ Karl-Marx-Stadt wurde nach der Wende der Chemnitzer Sportverein 51 Heckert – nicht die erste Umbenennung. Gegründet worden war der Klub 1901 als Reunion Chemnitz, 13 Jahre später wurde daraus der FC Hohenzollern, weitere fünf Jahre später der VfB Chemnitz. Nach dem Zusammenschluss mit dem SV Teutonia 1901 Chemnitz entstand 1938 die Sportvereinigung 01 Chemnitz. Nach dem Zweiten Weltkrieg startete der Verein neu als SG Chemnitz Schloß, dann als BSG Handel und Sozial-Versicherung und schließlich als BSG Motor „Fritz Heckert“ Karl-Marx-Stadt. In diesem Tempo geht es auch im wiedervereinten Deutschland weiter. 1996 wird der alte Name VfB Chemnitz reaktiviert. Keine zehn Jahre kann sich der Verein halten, dann muss er, aus finanzieller Not heraus, mit dem SV Fortuna aus Furth, einem Chemnitzer Stadtteilklub, fusionieren. 2005 entsteht der VfB Fortuna Chemnitz. Chronist Richter zitiert alle Namen und Umbenennungsdaten aus dem Kopf. 2001 musste er das hundertjährige Bestehen des Vereins nachweisen und recherchierte im Stadtarchiv.

Zwei Stadien für die Fortuna

Hatte sich die BSG Motor „Fritz Heckert“ Karl-Marx-Stadt von 1978 an in der DDR-Liga, der zweithöchsten Spielklasse im Osten halten können, folgte nach der Wende der tiefe Fall. Von der Oberliga ging es bergab bis in die Landesliga, nach der zwischenzeitlichen Rückkehr in die Oberliga 2011 stieg der VfB zweimal in Folge ab und spielt seit dieser Saison nur noch in der Landesklasse West, der Bezirksliga. „Sicherlich wollen wir weder nach oben“, sagt Richter.

Dank seiner wechselhaften Geschichte verfügt der VfB heute über zwei Stadien in Chemnitz. Im Stadion an der Chemnitztalstraße, das 2800 Zuschauer fasst, und mit VIP-Räumen, Gaststätte und Flutlichtanlage ausgestattet ist, finden die Ligaspiele der Sachsen statt. Dort ließ der frühere Dortmunder und Berliner Bundesliga-Profi Steffen Karl seine Karriere 2008 im Landesliga-Team der Fortuna ausklingen. Im alten Stadion an der Beyerstraße, in dem bereits Anfang des 20. Jahrhunderts gespielt wurde und zu DDR-Zeiten tausende Zuschauer zu den prestigeträchtigen Duellen mit Energie Cottbus, Sachsenring Zwickau oder Stahl Riesa kamen, trainieren heute die Jugendmannschaften auf Kunstrasen. Der heutige Schalker Bundesliga-Keeper Ralf Fährmann und Welt- und Europameisterin Anja Mittag lernten hier das Fußballspielen.

Wie sie hatte schon Michael Ballack Chemnitz auf dem Weg zu einer großen Karriere verlassen. Ihn zog es 1997 zum 1. FC Kaiserslautern in die Pfalz, wo er zum Nationalspieler aufstieg. 98 Spiele für Deutschland folgten, davon 55 als Kapitän. Ballack war sechs Jahre lang der Anführer der Nationalmannschaft, der Leader, der „Capitano“, wie Bundestrainer Jürgen Klinsmann ihn ehrfürchtig nannte. Nur Lothar Matthäus absolvierte mehr Spiele mit der Binde am Arm als Ballack, der zudem für Bayer Leverkusen, Bayern München und den FC Chelsea auflief. Der Vize-Weltmeister von 2002 und Vize-Europameister von 2008 schaffte es als Spieler gleich mehrfach nach Manchester. Das wahrhaftige Manchester, das Theatre of Dreams. Ein traumhafter Aufstieg aus den Plattenbauten von Karl-Marx-Stadt.

Alle Folgen der Serie:

Kohler: Zu Hause in Lambsheim feierte ihn sogar der Rivale

Ludwig Leinberger: Der vergessene DFB-Kapitän des TSV 1846 Nürnberg

TB Gingen: Ein Klinsmann unter lauter Turnern

SW Düren: Von Toni Schumacher Kämpfen gelernt

SV Lippstadt: In der Not hilft Rummenigge

In Herzogenaurach hat Messi Matthäus abgelöst

Blaubach-Diedelkopf: Ein Klose war zu wenig

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