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Amateur-Alltag |21.10.2018|14:00

Ein Jahr zwischen Bratwurst und Blutgrätsche

Ein Jahr im Zeichen des Kreisliga-Fußballs: Die Kolumne "Amateur-Alltag" von Joel Grandke.[Foto: imago/Claus Bergmann]

Fußball-Weisheit #6: „Es gibt Leute, die denken, dass Fußball eine Frage von Leben und Tod wäre. Ich mag diese Einstellung nicht. Ich kann Ihnen versichern, dass es noch sehr viel ernster ist.“ (Bill Shankly, schottische Trainerlegende, 1913-1983)

Da klimpert’s kräftig im Phrasenschwein. Der Amateurfußball bietet uns jede Woche überall in der Republik ein leidenschaftliches Angebot – irgendwo zwischen Bratwurst, Bier und Blutgrätsche. Er ist das letzte Reservat für Liberos, für hauteng sitzende 3XL-Trikots und schlichtschwarze Fußballschuhe. Ja, liebe Nachwuchskicker, ihr lest richtig: Es gibt immer noch farblose Lederschuhe, die keine vegane High-Tech-Funktionsschnürung oder Ultraleichtmetall-Stollen mit Unterbodenbeleuchtung haben. Auf den Dorfsportplätzen dieses Landes werden sie immer noch vereinzelt spazieren geführt. Es gibt unzählige Dinge, die den unterklassigen Fußball – bei allen technischen und körperlichen Defiziten – so reizvoll machen. Seit nunmehr einem Jahr versuche ich diesen Reizen in meiner FUSSBALL.DE -Kolumne „Amateur-Alltag“ näher zu kommen. In mittlerweile 53 Episoden habe ich mich wöchentlich einem aktuellen Thema aus der Welt des Kreisliga-Fußballs angenommen – inklusive aller Höhen und Tiefen, die auf diesem Niveau dazugehören. Zum Kolumnen-Jubiläum blicken wir auf die vergangenen zwölf Amateur-Monate zurück.

Angefangen hat alles ganz bodenständig, im wahrsten Sinne. Die Kreisliga-Sportplätze , die vor einem Jahr Thema des Kolumnen-Auftakts waren, gleichen oftmals wild wuchernden Biotopen mit unberührter Flora und Fauna. Hier kann der beschäftigungslose Torwart während des Spiels noch ein Bund Löwenzahn pflücken, das später als Futter für das Meerschweinchen seiner Tochter herhält. Ganz zu schweigen von tiefen Schlaglöchern, die saubere Flachpässe in unberechenbare Flipperkugeln verwandeln. Solche Platzverhältnisse werden von den Amateur-Kickern aber auch gern als Ausreden für technische Fehler bemüht. Wer den Ball allein vor dem Tor gen Himmel knallt, blickt anschließend fragend auf den Boden und will einen Platzfehler sehen, der gar nicht existiert. Apropos schlechte Ausreden: Diese nutzen Amateurkicker wöchentlich, um ihre eigene Faulheit zu überspielen. Die kuriosen Trainingsabsagen reichen vom mittlerweile dritten Geburtstag der Oma in einem Jahr über eine angeblich beim Rasenmähen zugezogene Zerrung bis hin zur Katze, die mit einer Bindehautentzündung dringend in die tierärztliche Notaufnahme gebracht werden musste.

In Sachen medizinischer Versorgung haben wir in der Kolumne auch einen Blick auf die Fitness der Amateur-Kicker geworfen: Wie würden diese wohl bei einem professionellen Medizin-Check abschneiden, dem sich Profis bei einem Transfer unterziehen müssen? Wenn es in der Kreisliga „in die Röhre“ geht, landen die Neuzugänge eher im örtlichen Sonnenstudio als in der Kernspintomographie. Bei den konditionellen Belastungstests auf dem Spinning-Rad würden sie zudem ordentlich Rückenwind benötigen, um brauchbare Werte zu erreichen. Gegen Defizite im Ausdauerbereich kämpfen viele Amateur-Trainer allerdings an. Laufeinheiten sind das Kryptonit für jeden Hobby-Kicker und enden nicht selten im Chaos. Der erste Spieler gibt schon nach 300 Meter mit „ganz schlimmem Seitenstechen“ auf, der nächste lässt sich eine Straßenecke weiter verausgabt zu Boden fallen.

„Wir sind hier beim Fußballspielen und nicht bei der Astro-Physik."

In der Kreisliga weiß man aber längst, dass Ausdauer keine Tore schießt. Mit einer ausgeklügelten Taktik kann schon eher ein Spiel entschieden und das gegnerische Team überrascht werden. Auch das will trainiert sein. Beim Taktiktraining zeigt sich allerdings häufig, wie weit Anspruch und Wirklichkeit auseinanderliegen. Wer in der Kreisklasse eine Viererkette einstudieren will, braucht starke Nerven. Es gibt die besonders motivierte Coaches, die wilde Pfeile auf ihr Taktikboard schmieren, um ihren Jungs das Stellungsspiel und die Laufwege näherzubringen. Bei der praktischen Umsetzung schauen die Übungsleiter schließlich sparsam drein, wenn sich ihre Mannen wie in ein Hühnerhaufen gegenseitig über den Haufen rennen. Im Notfall können sie die taktischen Vorgaben auch einfach komplett über den Haufen werfen. Denn, wie ein alter Trainer von mir zu sagen pflegte: „Wir sind hier beim Fußballspielen und nicht bei der Astro-Physik. Am Ende gewinnt das Team, das mehr kämpft.“ Manchmal scheint die Lösung so simpel.

Chaos bricht in der Kreisliga aber nicht nur auf dem Platz aus. Bei Auswärtsfahrten ist die Anreise oft schon ein großes Abenteuer, das nichts für schwache Nerven ist. Beim Treffen trudeln plötzlich vier kurzfristige Absagen rein, sodass noch zwei Altherren-Spieler auf den letzten Drücker rekrutiert werden müssen, damit überhaupt elf Spieler im Kader stehen. Auf der Fahrt bleibt dann noch ein Auto liegen, sodass der Anpfiff verschoben werden muss. Vor Ort fällt schließlich auf, dass der Trikotkoffer am Vereinsheim vergessen wurde. Die Heimmannschaft stellt dankenswerterweise Ersatztrikots zur Verfügung, die aber schon seit mehreren Jahren ungewaschen in einem Alu-Koffer vor sich hingammeln. Das nennt man wohl eine optimale Spielvorbereitung…

Wenn es dann noch gegen ein Top-Team geht, scheint die Niederlage fast vorgezeichnet. Doch wir wissen, dass ein Duell zwischen David und Goliath auch immer für eine Überraschung gut ist. Wenn alle Spieler über sich hinauswachsen und die Sterne in der richtigen Konstellation stehen, kann auch der Außenseiter als Sieger vom Platz gehen. Nach einer emotionalen Traineransprache gelingt womöglich ein frühes Tor, woraufhin sich alle Mann im eigenen Strafraum einigeln und den sogenannten „Bus parken“. Das entnervt den Gegner, ist aber nicht verboten, solange man kein unfaires Zeitspiel an den Tag legt. Sollte die Sensation gelingen, kommen letztlich die wahren stärken von Amateurtruppen zum Vorschein: die Ausdauer am Tresen. Hier werden regelmäßig absolute Höchstleistungen abgerufen – egal ob bei der Weihnachtsfeier oder bei der Malle-Fahrt .

Kreisligafußball lebt natürlich nicht nur von dem Geschehen während der 90 Minuten auf dem Platz, sondern mindestens genauso von der Gemeinschaft und dem Zusammenhalt drumherum. Von daher musste in der Kolumne über fußballerisches Kulturgut gesprochen werden. Darunter fiel beispielsweise das Plädoyer für die Bratwurst , die immer öfter von modernen „Köstlichkeiten“ ersetzt wird. Man darf ja gern mit der Zeit gehen, aber bestimmte Dinge, die sich über gefühlte Jahrhunderte bewährt haben, sollten nicht von der Karte verschwinden. Da verzichte ich langweiligerweise auch gern auf kleinere Stände, die in deutschen Stadien versuchen ihre High-End-Bäckerei-Variationen, vegane Low-Carb-Döner, hippe Süßkartoffel-Kroketten, Medium-Rare-Tofu-Schnitzel oder Avocado-Zuckerwatte unter die Leute zu bringen.

Ich kann jedenfalls versprechen, dass ich den Trends und Besonderheiten des Amateurfußballs weiterhin als FUSSBALL.DE -Kolumnist auf der Spur bleiben werde. Aus der Ferne stoße ich gerne bei Bratwurst und Bier mit all den Lesern an, die sich auf den kleinen Sportplätzen der Republik zuhause fühlen, die ihren Spielern auch unzählige haarsträubende Fehlpässe verzeihen und wissen, dass Eisspray alle Wunden heilt – egal ob Prellung, Zerrung, Riss, offener Bruch, Nasenbluten oder Gehirnerschütterung. In diesem Sinne: Sportlich bleiben!


Joel Grandke, Buchautor und aktiver Amateurkicker aus Hamburg, spürt in seiner wöchentlich auf FUSSBALL.DE erscheinenden Kolumne der Faszination Amateurfußball nach. Stets mit einem Augenzwinkern.

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